Kraken zählen zu den achtarmigen Tintenfischen. Sie verfügen tatsächlich über drei Herzen, die allerdings nur einen gemeinsamen Blutkreislauf antreiben. Das Hauptherz befindet sich im Eingeweidesack in der Körpermitte. Anders als das menschliche Herz hat es zwei Ausgänge für arterielles Blut. Eine Hauptschlagader führt zum Kopf, eine weitere Aorta versorgt die inneren Organe.
Zusätzlich verfügen Kraken über zwei weitere Herzen an der Basis der Kiemen, mit denen der lebensnotwendige Sauerstoff aufgenommen und an das Hauptherz weiter geleitet wird. „Im Prinzip sind die Herzen also in Reihe geschaltet“, sagt Prof. Frank Melzner. Die Meerestiere haben allerdings ein physiologisches Problem: „Tintenfische weisen im Mittel höhere Stoffwechselraten auf als etwa Fische“, erklärt der Kieler Meeresbiologe. „Weil sie den weniger effizienten Farbstoff Hämocyanin besitzen, kann ihr Blut nicht so viel Sauerstoff transportieren. Deswegen haben Kraken im Lauf der Evolution zusätzliche Herzen entwickelt.“ Zudem unterstützen aktiv pulsierende Venen die Blutzirkulation: „Diese kontraktilen Gefäße nehmen den Herzen also einen Teil der Arbeit ab und stellen sicher, dass alle Organe ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.“